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Rohrpostmodern – Social-Media-Marketing für Installateure

Ein Ratgeber für Handwerker

Wir zeigen Ihnen mit 10 Tipps, wie Sie sich erfolgreich in sozialen Medien präsentieren und Kunden von Ihnen überzeugen können. Dazu gibt’s Empfehlungen für die richtige Plattform.

Wenn in heutiger Zeit von installieren die Rede ist, denken die meisten Menschen an neue Software. Es gibt jedoch einen Berufszweig, der schon installiert hat, als Bill Gates und Paul Allen noch in ihrer Garage schraubten – die Installateure. Dieser Blogbeitrag soll Ihnen als Profi des fließenden Wassers ein wenig auf die Sprünge in das digitale Zeitalter helfen, in die Welt der sozialen Medien. Denn Ihre Kunden sind bereits dort angekommen!

Ausgangslage

Während viele Private sich im Netz aus Jux und Tollerei herumtreiben, ist für Sie als Handwerker und Unternehmer eines klar: Facebook und Co. sollen Kunden bringen! Handwerker unterscheiden sich deutlich in der Ausgestaltung ihrer Tätigkeit. Das betrifft in weiterer Folge natürlich auch die Art und Weise, wie Handwerker der Gegenwart mit Kunden und Interessenten kommunizieren.

Bei Friseuren geht es um Wohlfühl-Elemente und bei Bäckern um Geschmackserlebnisse. Die einen möchten durch elegantes Erscheinen und Klasse der Ausstattung suggerieren, dass Kunden im Wege der Behandlung ein bisschen Eleganz und Klasse des Salons mitnehmen. Die anderen setzen auf emotionale Archetypen wie Ursprung, Erdverbundenheit, kraftvolle Arbeit und Liebe (symbolisiert durch Teilen der Nahrung), um sich ins Scheinwerferlicht der Aufmerksamkeit zu rücken.

Problemstellung

Installateuren ist dieser Zugang verwehrt – oder zumindest erschwert. Einerseits ist es herausfordernd, die individuelle Tätigkeit („nach Maß“) im Privatbereich eines speziellen Kunden allgemeingültig zu zeigen. Jeder hat eben andere Vorstellungen von seinem Wunschbadezimmer. Andererseits ist ein guter Teil der Tätigkeit des Installateurs mit hochtechnischen oder höchst unappetitlichen Handgriffen verbunden, die allein schon deshalb einer profunden Darstellung durch Videos oder Bildstrecken entzogen sind.

Dazu kommt: Die meisten Geschäftsfälle eines Installateurs umfassen ein Auftragsvolumen, das schnell ein paar Tausend Euro erreichen kann. So eine Investition will man als Kunde nicht leichtfertig tätigen. Nur einem vertrauensvollen Handwerker möchte man sich ausliefern. Allein schon, wenn man bedenkt, was alles passieren kann, wenn die Arbeit nicht in bester Qualität verrichtet wird.

Vertrauen Sie mir!

Doch genau hier liegt der Knackpunkt für Marketingaktivitäten für Installateure: Vertrauen. Nicht die Waren stehen im Mittelpunkt, sondern Sie als vertrauenswürdiger Geschäftspartner. Wenn Sie als Installateur-Unternehmer Ihre Webseite ansprechend gestalten und sich in sozialen Medien präsentieren möchten, dann setzen Sie auf Ihren Kernwert: Ihnen kann man vertrauen!

Ausgehend von dieser Basis haben wir folgendes für Sie zusammengetragen:

10 Tipps für erfolgreiches Social-Media-Marketing für Installateure

1. Versprechen: Ich bin Ihr Installateur!

Wer steht für das Unternehmen? Nützen Sie die Chance und präsentieren Sie sich persönlich als freundlicher, zuverlässiger Unternehmer mit Handschlagqualität, der mit seinem Namen für höchste Qualität steht. Zeigen Sie sich im Rahmen Ihres Unternehmens und Ihrer Mitarbeiter auf Ihrer Webseite.

Ein Handwerker steht vor einem Auto

2. Identität: Das sind meine Mitarbeiter!

Zeigen Sie der Welt Ihre Mitarbeiter. Einerseits nehmen Sie potenziellen Kunden eine gewisse Scheu vor dem Unbekannten (à la „das Team sieht eigentlich sehr sympathisch aus!“). Die menschliche Komponente schafft Vertrautheit – und ganz nebenbei können Sie von der ehrlich-glaubwürdigen Ausstrahlung Ihrer Mitarbeiter profitieren (lesen Sie dazu unseren Blog-Artikel über Employee Advocacy). Andererseits können Sie mit einer wertschätzenden Anerkennung der Leistung ihrer Mitarbeiter auf Facebook und Co. auch deren Teamgeist und Loyalität steigern.

3. Ernsthaftigkeit:

Wenn Sie auf lange Erfahrung zurückblicken können, dann sagen Sie das. Unterstreichen Sie Ihre Seriosität durch klaren Vermerk Ihres Gründungsdatums (etwa „Ihr Installateur seit 1981“) oder durch ein Foto von einst. Der Gedankengang dahinter: Wer lang im Geschäft ist, muss gute Arbeit machen, sonst gäbe es ihn nicht mehr.

4. Empfehlungen: Uns vertrauen die Menschen!

Ja! Ihnen kann man vertrauen. Das sollten Sie auch kommunizieren. Fragen Sie zufriedene Kunden nach Feedback und bitten Sie sie, Ihnen (vielleicht sogar mit Bild) die Erlaubnis zur Veröffentlichung zu geben (werfen Sie einen Blick auf unseren Artikel zum Thema Brand Ambassadors). Unterschätzen Sie auf keinen Fall die menschliche Komponente von Marketing: Kunden vertrauen bei ihrer Kaufentscheidung anderen Kunden – selbst, wenn sie diese gar nicht kennen!

5. Content, Content, Content!

Was soll ich nur posten? Mit welchen Inhalten kann man in die Welt schreiten? Modehäuser und Restaurants haben hier den Vorteil, dass ihre Produkte im Idealfall attraktiv und anziehend wirken. Installateure haben da einen Startnachteil: Wer will schon ein Präsentationsvideo über eine neue Klomuschel sehen? Aber vielleicht gehört dazu einfach nur Mut. Vielleicht bringt ein durchdachtes, augenzwinkerndes Video einen enormen Aufmerksamkeitsschub – und Ihrem Unternehmen neue Kunden! Erzählen Sie Geschichten: von plantschenden Kindern im Bad, vom glücklichen Quietsch-Entchen in der neuen Wanne. Im Prinzip finden sich überall Geschichten, die mit Charme erzählt werden können – und Menschen ansprechen.

6. Kundenservice

Ganz im Ernst: Zeigen Sie einen erfahrenen Mitarbeiter beim Thermenservice. Drehen Sie Videos über die richtige Badpflege. Geben Sie Tipps zur Siphonreinigung. Informieren Sie Ihre Zuschauer über Möglichkeiten zum Energiesparen. Zeigen Sie Möglichkeiten zur Förderung. Organisieren Sie einen Reinigungsmittel-Praxistest. Denken Sie immer daran: Sie sind Profis in Ihrem Metier! Mit Kompetenz können Sie punkten. Das Marketing nennt das Thought Leadership: die Vorreiter-Rolle. Die haben Sie dann, wenn Sie Ihren Kunden etwas mitteilen, das für diese auch von Nutzen ist. Ratgebervideos unterstreichen Ihre Fachkompetenz. Und einem kompetenten Handwerker ist man eher geneigt, zu vertrauen.

7. Aktiv werden – lassen

Social-Media-Plattformen sind schnelllebige Medien mit unstillbarer Gier nach Neuem. Das stellt kleine Unternehmen ohne eigene Marketing-Abteilung oft vor Probleme. Aber in Zeiten fortschreitender Digitalisierung schafft es fast jeder, brauchbare Handyfotos zu schießen. Diese können ein Anfang sein. Und: Keine Scham vor nicht allzu professionellen Fotos oder Videos. Manches wirkt vielleicht hausbacken, aber dafür glaubwürdig und realistisch. Und wenn Sie Startprobleme mit Texten und Fotos haben, dann holen Sie sich professionelle Hilfe (lesen Sie hier unseren Artikel über die Möglichkeiten einer geförderten Social-Media-Beratung).

8. Verantwortung und Engagement

Punkten Sie bei Ihrer Zielgruppe mit Ihren Aktivitäten – auch, wenn sie nichts mit dem Handwerk zu tun haben. Entsorgen Sie Altgeräte verantwortungsvoll? Erzählen Sie es auf Facebook! Spenden Sie für die Feuerwehr? Drehen Sie ein Video darüber! Engagieren Sie sich vor Weihnachten sozial? Erzählen Sie es den Menschen da draußen und gewinnen Sie damit Punkte auf der Image-Skala!

9. Erreichbarkeit

Wenn Sie sich dazu entschließen, auf Facebook und Co. aktiv zu werden, dann schauen Sie regelmäßig hinein. Menschen, die mit Ihnen Kontakt aufnehmen, erwarten sich eine Reaktion, und die muss zeitnah erfolgen. Es gibt nichts Unprofessionelleres als eine Kritik, die unreflektiert bleibt. Und es gibt nichts Schädlicheres als eine Kundenanfrage, auf die niemand reagiert.

10. Die richtige Plattform

Von einer Maus in allen Käsen – hat man nirgendwo bis jetzt gelesen. Soll heißen: Niemand ist auf allen Kanälen präsent. Wählen Sie sich eine Plattform aus, auf der Sie beginnen, präsent zu sein. Schauen Sie sich um, wo Ihre Kunden aktiv sind, und fangen Sie dort an. Um Ihren Überlegungen ein paar Argumente zu liefern, haben wir hier gleich im Anschluss eine kleine Auflistung der möglichen Social-Media-Kanäle für Sie zusammengestellt.

Wo soll man mich finden?

Eine kleine Liste der Plattformen, auf denen Sie zu finden sein sollten:

  1. Google-my-Business

Eigentlich keine Social-Media-Plattform, sondern ein Service des Such-Riesen. Ideal für Unternehmer, um in ihrer Umgebung gefunden zu werden. Wer sucht nicht bei Google? Und Sie wollen gefunden werden! Also ein MUSS, um Ihre wesentlichen Infos in die Welt zu posaunen.

  1. Facebook

Die meiste Reichweite in der Altersklasse von 30 bis 70. Da wollen Sie hin: Die Jüngeren können sich ein neues Bad nicht leisten, die Älteren schauen nicht ins Internet. Also, wenn’s um Reichweite geht, ab zu Facebook!

  1. Youtube

Youtube empfiehlt sich vielleicht, wenn Sie Spaß am Produzieren von How-to-Videos haben und durch einen Ratgeber-Channel Kompetenz aufbauen wollen.

  1. XING und LinkedIn

Vielleicht nicht die erste Wahl, wenn Sie sich nicht auf Gewerbe-Kunden spezialisieren, sind das doch beides B2B-Netzwerke. Doch unterschätzen Sie nicht, wer aller auf XING und LinkedIn präsent ist: Die Führungskräfte und der obere Mittelstand. Das sind jene, die über die finanziellen Mittel verfügen, Ihre Leistungen in Anspruch zu nehmen.

  1. Pinterest

Pinterest ist ein Ort der Inspiration. Hier kann man mit vielen Fotos punkten. Wer sehr viele attraktive Badezimmerfotos und Dokumentationen exzellenter Projekte sein Eigen nennt, dann nichts wie rein! Dass schöne Bilder anziehend wirken, beweist der Erfolg der Plattform: Pinterest ist ein riesiger Traffic-Bringer.

  1. Instagram

Auf Instagram schafft man Eindruck durch hochwertige Fotos. Wenn Sie viele Ihrer Projekte fotografisch festhalten, dann können Sie hier mit Fotostrecken voll traumhafter Bäder Eindruck schinden – und Breitenwirkung erlangen.

  1. Snapchat und TikTok

Sind als zu junge Medien (einstweilen noch) zu vernachlässigen.

Fazit

Behalten Sie eines im Auge: Das Vertrauen in Ihre Zuverlässigkeit und Kompetenz ist der Dreh- und Angelpunkt Ihrer Aktivitäten. Alles, was Sie im Netz tun, muss das ausstrahlen! Aber versuchen Sie nicht, alles gleichzeitig machen zu wollen. Beginnen Sie mit kleinen, gangbaren Schritten.

Wenn Sie feststellen wollen, wo Sie in Ihren Social-Media-Aktivitäten stehen, machen Sie hier den kostenlosen Social-Media-Test.

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